Die Weinfibel R

Eignen Sie sich mithilfe dieser speziell von der Weinschule von Bordeaux für Sie erstellten Weinfibel das Weinvokabular an.

A

Ablauf

Trennung des jungen Weins von den Feststoffen, die nach der Gärung noch in ihm enthalten sind (Schalen, Kerne). Die Feststoffe werden separat gepresst und ergeben einen tanninhaltigeren Wein. Dieser kann ganz oder teilweise mit Wein assembliert werden, der aus dem Ablaufen hervorgeht.

Abstich

Umzug des Weins von einem Fass in ein anderes, um ihn vom Bodensatz zu trennen und seine Klärung und Sedimentation zu fördern. Beim Abstich wird der Schwefelgehalt überwacht und korrigiert, um jedes Risiko von Kontamination mit Bakterien zu verhindern. Der Abstich ermöglicht eine kontrollierte Sauerstoffzufuhr, die den aromatische Reichtum der Weine fördert.

B

Bratenaromen

Einen Duft, den man in überreiften Weinen findet, deren Beeren mit Edelfäule befallen waren. Man denkt an Backobst, Zitrusfruchtschale, Trockenobst oder getoastetes Brot.

D

Disque (Scheibe)

Französische Bezeichnung für die Fläche des Weins in einem Glas, die mit Luft in Kontakt ist. Die Robe eines Weins ist seine Farbe, die Disque oder Menisque ist der Reflex. Bei der Degustation neigt man das Glas, um die Disque zu vergrößern und den Wein bei Tageslicht vor einem weißen Hintergrund zu betrachten. Je dicker die Disque, umso mehr Säure enthält der Wein. Bei dieser Betrachtung erkennt man die Klarheit des Weins.

F

Frisch

Ein Wein mit ein wenig, aber nicht zu viel Säure, der ein Gefühl von appetitanregender Frische verleiht und wegen seines erfrischenden Aspekts begehrt ist.

M

Männlich

Ein strukturierter, kräftiger, mächtiger Wein.

Maturaton

Zeitpunkt im jährlichen Vegetationszyklus der Weinrebe, in dem sich die Weinbeeren mit Zucker und anderen qualitativ wichtigen Substanzen anreichern, die die Säure verringern. Die Maturation geht der Weinlese voraus. An der Universität Bordeaux werden Forschungen über den Reifungsprozess durchgeführt, vor allem in Bezug auf die Tannine, um es zu vermeiden, in schwierigen Jahrgängen zu harte und zu tanninreiche Weine zu erhalten.

P

Passerillage

Französische Bezeichnung für Trauben, die zum Trocknen absichtlich am Rebstock hängen bleiben, um Beeren mit hohem Zucker- und Extraktgehalt für die Produktion von Süßweinen zu erhalten. Diese Weine sind weniger likörig als Weine, die durch die Einwirkung von Edelfäule enstanden.

R

Rassig

Ein origineller Wein mit Charakter.

Reduktion

Entwicklung des Weins in der Flasche im Vakuum. Sie fördert die Bildung von begehrten und subtilen aromatischen Komponenten wie Trüffel in großen Bordeauxweinen. Bei der Öffnung einer Flasche, die lange geschlossen war, entfalten sich Aromen, die an ein lange geschlossenes Zimmer erinnern und die man durch kurzes Dekantieren beseitigen kann.

Reifezeitpunkt

Der entscheidende Zeitpunkt, an dem entschieden wird, den Wein zu ernten, weil man davon ausgeht, dass die Reifung der Trauben abgeschlossen ist.

Rubinrot

Die typische kräftig rote Farbe eines jungen Weins. Dies ist auch die klassische Farbe von Bordeauxwein und Clairets.

Rund

Ein Wein, dessen Geschmeidigkeit, Weichheit und Körperreichtum einen angenehmen Eindruck von Rundheit im Mund ergibt.

U

Unterlage

Rebstock, auf den ein Trieb gepfropft wird. Die Unterlage versorgt den Trieb mit Wasser und Mineralstoffen, der Pfropf erzeugt die Früchte. Diese Methode zur Verbindung von zwei Rebtrieben wird in den meisten französischen Weinbergen benutzt. Ab 1880 wurden amerikanische Unterlagen bevorzugt, denn nur sie widerstehen der Reblaus Phylloxera.