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September 11, 2020

Trockener Sommer, frühe Weinlese – Wassermanagement in Bordeaux

Die Weinlese in Bordeaux ist bereits seit Mitte August voll im Gange. Wie überall in Frankreich starteten die Winzer aufgrund der Trockenheit im Juli und August dieses Jahr besonders früh. Die Reifekontrollen und Verkostungen zeigten eine optimale Traubenreife. So landeten schon ab dem 13. August die ersten Trauben für die Crémants in den Pressen. Es folgten weiße Trauben für die trockenen Weißweine – rund zwei Wochen früher als üblich. Auch die roten Trauben werden dieses Jahr bereits in der ersten und nicht erst in der zweiten Septemberhälfte gelesen.

 

Wie Sie wissen, stellt der Klimawandel mit seinen immer trockeneren Sommern die Weinwelt vor neue Herausforderungen. Gezieltes Wassermanagement im Sinne eines umweltverträglichen Weinbaus gewinnt an Bedeutung. Die Winzer aus Bordeaux sind echte Pioniere in diesem Bereich: Bereits 2007 legte die Weinregion Bordeaux mit ihrem „Plan Climat 2020“ Maßnahmen und Ziele fest, um die Auswirkungen des Weinbaus auf die Umwelt zu reduzieren.

Weine erzeugen und dabei Wasser sparen

In Bordeaux wird kein Wasser zur Bewässerung der Weinberge genutzt. Allein das Regenwasser versorgt die Reben mit Feuchtigkeit. Und dennoch fließt im Zuge der Weinherstellung jede Menge Wasser durch die Leitungen: sei es zum Reinigen der Tanks, Fässer und Keller oder zum Spülen der Weinflaschen vor ihrem Befüllen.

Diesen Wasserverbrauch gilt es zu reduzieren. Deshalb nutzen viele Bordeaux-Winzer innovative Techniken. Sie fangen Regenwasser über die Dachrinnen auf und verwenden es weiter. Mehrere Wasserzähler innerhalb der Betriebe helfen die Stellen zu orten, die besonders viel Wasser verbrauchen. So lässt sich das Wassermanagement optimieren. Sparsame Wasserschläuche und Weintanks mit leicht zu reinigenden Oberflächen helfen bereits im ersten Jahr 30 Prozent des Wasserverbrauchs einzusparen!

Wie setzen die Winzer und Weinhandelshäuser aus Bordeaux Umweltschutzmaßnahmen konkret um? Ein Beispiel:

Florence Barricault arbeitet beim Weinhandelshaus CVBG-Dourhe-Kressmann. Ihr Job: die negative Umweltauswirkungen des Betriebs reduzieren. „Im Bereich Wassersparen haben wir ein Recyclingsystem eingeführt und bereiten das Spülwasser wieder auf. So sparen wir bis zu 66 Prozent unseres Wasserverbrauchs ein“, erklärt Barricault. Seit 2013 arbeitet Dourthe mit erneuerbarer Energie. Außerdem wird der ganze Betrieb mit sparsamen LED ausgeleuchtet. Mülltrennung gehört schon seit über zehn Jahren zum Unternehmensalltag. Um unnötige Abfälle zu vermeiden, verzichtet Dourthe auch auf viele Kartons: „Aus unseren 6er-Weinkartons, die wir innerhalb Frankreichs verschicken, haben wir die Innenkartons entfernt. Außerdem verwenden wir leichtere Weinflaschen, was den CO2-Verbrauch beim Transport reduziert.“

Sie möchten mehr über die Umweltschutzmaßnahmen der Bordelaiser Winzer erfahren? Hier geht es zum Video:

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