Warum Fassbinderei so wichtig für guten Wein ist
Weinwissen
April 30, 2018

Warum Fassbinderei so wichtig für guten Wein ist

Fassbinderei – die Kunst Weinfässer herzustellen – ist ein traditionsträchtiges Handwerk, welches sich in den letzten Jahrhunderten kaum verändert hat und immer noch von den geschickten Händen eines Experten abhängt. Diese hochprofessionelles Fassbinder nutzen entweder Französische oder Amerikanische Weißeiche, viele aber nutzen einfach eine Mischung beider um ihre Weine bestmöglich reifen zu lassen.Fässer kommen normal in 2 Standardgrößen: „Bordeaux“ (225l) oder „Burgund“ (228l).

Da das Holz für die Qualität des fertiges Fasses der entscheidende Faktor ist, suchen Fassbinder nur feinste Eiche aus, oft aus Europäischen Wäldern Schon seit langer Zeit wird Französische Eiche als der Goldstandard für heranreifende Premiumweine angesehen, aufgrund seines fein-strukturieren Holzes. Dennoch, auch Amerikanische Weißeiche erfreut sich wachsender rund um die Ostküste der USA.

Nachdem das Holz selektiert wurde, wird es von Hand geschnitten, damit die Holzmaserung erhalten bleibt (ein wichtiger Schritt in der Produktion undurchlässiger Fässer), anschließend wird das Holz auf natürliche Art und Weise gereift, mithilfe von Luft und Wasser. Dieser natürliche Altersprozess kann Jahre dauern und dient dazu Unreinheiten zu entfernen, die den Geschmacks des Weines schaden können.

Nach dem Reifungsprozess werden Längsholzer, die sogenannten Dauben, vorsichtig geschnitten und geformt. Anschließend bindet der Fassbinder sie mithilfe eines Metallreifen, ein Vorgang den die Franzosen als „mis en rose“ bezeichnen.

An dieser Stelle werden die Dauben mit Wasser und Feuer behandelt. Der Fassbinder versiegelt die Schnittstellen indem er mit einem nassen Tuch über die Dauben fährt und anschließend das halb aufgebaute Fass über einem Feuer platziert, um so das Innere anzukohlen, es zu „rösten“, um auf diese Weise die Holzzucker zu karamellisieren. Die Röstung kann leicht, mittel oder stark sein – eine Entscheidung, die der Weinhersteller trifft, abhängig von der Art von Wein, die produziert wird, und den Aromen, die die Röstung dazu geben soll.

Das Holz was einst steinhart war, ist jetzt weich und formbar und kann nach und nach in die Form eines Fasses gebogen werden. Große Sorgfalt ist nötig, um in jede Daube eine Kerbe zu schneiden und die Fassköpfe so zusammen zu formen, dass eine wasserdichte Bindung entsteht.

Zum Schluss, stellt der Binder das Fass auf, passt die Deckel in die Kerbe und schließt das finale Umreifung mit einem Hammer ab. Das Fass wird nun noch auf seine Wasserundurchlässigkeit geprüft und wenn dieser Test erfolgreich war, kann es mit Weis gefüllt werden. Dieser Prozess ein einziges Fass herzustellen, dauert ungefähr 8 Stunden gewissenhafte Arbeit durch einen Experten, bei dem fast ausschließlich alles von Hand gemacht wird. Moderne Weinfässer können auch aus anderen Materialien hergestellt sein – Aluminium, Edelstahl oder sogar bestimmte Arten Plastik – aber Eiche ist und bleibt die erste Wahl der besten Weinhersteller. Nur so können Aromen wie Kokosnuss, Vanille, Butterbrot, Nelken, Karamell oder Rauch den Wein verfeinern.

Die Geschmäcker, die von Französischen oder amerikanischen Eichenarten abgegeben werden sind natürlich leicht unterschiedlich. Französische Eiche ist subtiler, während amerikanische Eiche etwas stärker ist. Um noch mehr über Weinherstellung zu erfahren, folgt uns auf Instagram @BordeauxWein. Hier teilen wir nicht nur schöne Weinmomente, sondern auch immer wieder kleine Geheimnisse und Informatives zu unseren Weinen, die sie so einzigartig machen.

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